Jemandem zu verzeihen oder zu vergeben bedeutet niemals ein Unrecht zu Recht zu machen.
Wenn du vergibst, dann bedeutet das auch nicht einem Täter zu erlauben, dich weiterhin zu verletzen.
Vergebung zielt auf deine
- Freiheit und Selbstbestimmung,
- Glück, inneren Frieden, deine Gesundheit und
- unter Umständen auch auf Versöhnung.
Der Weg der Vergebung als eine Art Schlüssel
Anderen zu vergeben ist ein Schlüssel zu unserem inneren Frieden, zu Glück, Wohlstand und Gesundheit, denn sobald jemand seine destruktiven Emotionen (wie Wut, Hass und Groll) entlässt, beginnt das Leben zu erblühen.
Statt weiterhin auf die Enttäuschungen und Verletzungen zu starren, öffnet sich der Blick für neue Möglichkeiten und Lösungen. Man wechselt vom Hass zum Glück. Man lebt nicht mehr in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt – die einzigen Ort an dem man glücklich sein kann.
Auf dieser Seite habe ich Folgendes für dich zusammengefasst
- Was ist Vergebung?
- Warum überhaupt verzeihen?
- Vergebung und Gesundheit
- Irrtümer oder »was bedeutet Vergebung auf keinen Fall«
- Der Segen der Vergebung
Was ist Vergebung? Der Nutzen bzw. was bringt es dir zu verzeihen
Warum soll ich etwas vergeben? Zuerst wurden wir verletzt und jetzt sollen wir noch etwas geben?
Bitte bedenke, dass Vergebung kein Unrecht zu Recht machen will und du musst dich nicht mit dem Täter versöhnen.
Jeder möchte glücklich sein, doch die Gedanken an einen Täter oder der eigenen Verfehlung hindern uns daran wirklich Frieden zu finden.
In diesem Sinne befreit uns Vergebung von dieser emotionalen Last. So ist sie vor allem ein Geschenk, das man sich selbst macht.
Vergebung ist folglich ein Akt der gesunden Eigenliebe. Man versöhnt sich mit sich selbst. Man tut sich selbst etwas Gutes, indem man sein Herz heilt.
Vergebung ist nützlich, weil sie dich emotional entgiftet und dich wieder in den Fluss des Lebens bringt.
Man vergibt, um sich selbst zu heilen – niemals um ein Unrecht zu rechtfertigen.
Wer möchte schon sein Leben lang einen großen Rucksack voller Probleme, alter Konflikte und Ängste auf den Schultern haben?
Ohne Vergebung bleibt das Problem bei uns und wir machen unser Wohlergehen vom Verhalten eines anderen abhängig. Wir bleiben in der Opferrolle stecken und können nur reagieren.
Vergebung ist besser für die Gesundheit
Studien haben gezeigt, dass Vergebung gut für unsere Gesundheit ist, und dass Vergeltung niemals glücklich macht.
In zahlreichen Untersuchungen konnte bewiesen werden, dass Rache und Vergeltung weder den Seelenfrieden noch den Frieden des Zusammenlebens wiederherstellen.
Im Gegenteil, Rache und Vergeltung schüren nur noch mehr Hass, weil sich eine Seite immer benachteiligt fühlen wird.
Stress als Hauptursache nahezu aller Krankheiten
Es gilt heute als bewiesen, dass Stress die Hauptursache nahezu aller Krankheiten ist. Und dieser Stress beginnt in unseren Gedanken.
Durch Vergebung erlangst du wieder Ruhe und Ausgeglichenheit und reduzierst dadurch das Risiko krank zu werden.
Vergebung ist nicht nur eine spirituelle Angelegenheit
Immer noch glauben Menschen, Vergebung sei ein rein spirituelles Thema, doch das ist ein Irrtum.
Vergebung ist vor allem eine psychologische Angelegenheit. Wenn man rational nachdenkt, kommt man immer zu der Erkenntnis, dass Vergebung besser ist als Rache oder Vergeltung.
»Wenn du wählen könntest, würdest du Glück und Freude wählen oder Wut und Hilflosigkeit?«
Wie wir unsere Lebensumstände mit erschaffen
Aus unseren Gedanken und Gefühlen heraus treffen wir Entscheidungen. Aus diesen Entscheidungen heraus beginnen wir zu handeln oder eben nicht zu handeln.
Mit unserem Tun oder auch Zögern erschaffen wir unsere Lebensumstände.
Bitte beantworte dir die folgende Frage: Was bzw. welches Leben erschaffen Menschen, die an einem erlittenem Unrecht festhalten?
Kreieren sie sich ein Leben voller Freude. Sind sie in ihrer wahren Kraft.
Mit destruktive Gedanken an Ereignisse aus der Vergangenheit machen wir unser Leben nicht besser.
Das schwelende Feuer alter Enttäuschungen, von Wut, Eifersucht und Groll machen das Herz nur düster. Je länger Menschen daran festhalten, umso verbitterter können sie werden.
Wer an destruktiven Gedanken und Emotionen festhält, setzt sich einer Art emotionalem Sturm aus. Und mit diesen Vorraussetzungen erschaffen dann Menschen ihre Lebensumstände.
Das Trachten nach Rache und Vergeltung bringt nur noch mehr Leid. Wer nicht mit der Vergangenheit Frieden schließt, bleibt in ihrem Netz gefangen und stirbt emotional darin.
Vergebung ist eine ernstzunehmende Therapie
Zu vergeben ist folglich kein naiver Vorgang, sondern eine ernstzunehmende Therapie. Oftmals fühlen sich Opfer mitschuldig und hier gilt es sich vor allem selbst zu vergeben.
Dieser Weg besteht aus mehreren klaren Schritten und das Ziel besteht in der Heilung unseres Herzens.
Der Segen der Vergebung
Wenn wir aufhören an den Verletzungen der Vergangenheit festzuhalten und über einen Verlust zu klagen, dann werden wir gewahr, dass wir bereits alles haben.
Wer in der Vergangenheit festhält, verpasst die Gegenwart – den einzigen Moment in dem man wirklich leben kann.
Für den anderen, den Täter, sind deine Gefühle möglicherweise sogar unwichtig. Er weiß vielleicht gar nicht, wie du leidest.
Doch für dich sind deine Emotionen alles! Deine Emotionen – wie du dich fühlst – sind für dein Leben entscheidend.
Bitte entscheide dich für die Liebe zu dir selbst und das Leben. Vergebung ist ein Geschenk, dass man sich selber macht. Sie ist der Schlüssel zum Frieden.
Durch Vergeltung werden wir genauso wie der Feind
Wenn ich Böses mit Bösem vergelten will, dann sehe ich nicht nur durch die Brille des Bösen, sondern ich bin möglicherweise genauso.
Doch wenn ich nicht so sein möchte wie das Böse, dann kann ich mich für Mitgefühl entscheiden. Auch Mitgefühl bedeutet nichts zu rechtfertigen.
Mitgefühl ist die Grundvorraussetzung, dass Meinungsverschiedenheiten und Streit beigelegt werden.
Wenn du deinen Ärger und Kränkungen überwinden möchtest, dann erfordert das Kraft und Geduld. Und deshalb erfordern Mitgefühl und zu verzeihen auch ein Maß an emotionaler Reife und Stärke.
Stärke und innere Reife zeigen
Stark ist nicht nur die Kämpfer im Ring, sondern vor allem jene, die sich selbst beherrschen können.
Anderen Schlechtes zu wünschen kann sehr beschämend sein, denn es zeigt unsere emotionale Unreife.
Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Verluste können oft nicht ersetzt werden. Warum dann noch durch Wut und dem Wunsch nach Vergeltung noch mehr Leid und Verluste erzeugen?
Vergebung ist keine nebulöse Idee, sondern eine klare Handlung, die Menschen wieder zusammenbringt und den Kreislauf von physischer und psychischer Gewalt beendet.
Ohne Vergebung gibt es keine Hoffnung und keine Zukunft.
Neue Werte: Vergebung ermöglicht uns eine lebenswerte Welt zu schaffen.
Wäre es nicht gut und sinnvoll, dass wir die Vergebung, die wir für uns selbst wünschen, auch anderen gewähren?
Wie oft begehen wir selbst einen Fehler? Wie oft unterläuft uns ein Missgeschick, für das wir um Vergebung bitten?
Sollten wir nicht ebenso großherzig, großmütig und barmherzig mit unserem Nächsten sein?
Wenn wir für all das bestraft werden würden, was wir der Natur angetan haben, wir würden uns nie wieder erholen. Doch um im Frieden zu leben, ist es wichtig unsere Gräueltaten den Tieren und der Natur gegenüber zu bereuen und davon abzulassen.
Ohne Vergebung sperrt man sich selbst ein und bleibt vom Verhalten des Täters abhängig. Weil Hass durch die Erwiderung mit Hass nur stärker wird, gebietet uns schon die Vernunft die Verachtung mit Edelmut zu vergelten.
Wo Liebe den Wunsch nach Vergeltung besiegt, geht der Hass in Liebe über. Weil die Liebe stärker ist, wird die Liebe immer siegen.
Was ist Vergebung nicht?
Vergebung bedeutet nicht, dass wir den Täter einladen, uns weiterhin zu verletzen.
Vergebung bedeutet nicht, dass wir eine Tat rechtfertigen oder gut heißen (doch wir lösen uns von dem zerstörerischen Wunsch nach Rache und Vergeltung).
Vergebung bedeutet nicht, das wir unser Recht auf Gerechtigkeit aufgeben.
Vergebung bedeutet nicht, die Realität zu verkennen, nämlich dass jemand trotz seiner Entschuldigung möglicherweise weiterhin Böses tut.
Vergebung bedeutet nicht, gesunde Formen der Wut und Trauer zu unterdrücken (sondern auch traurig und wütend zu sein, doch ohne sich selbst und andere zu verletzen).
Vergebung bedeutet nicht, anderen erlauben, weiterhin unsere Bedürfnisse und Grenzen zu missachten (sondern für sich einzustehen und klare Grenzen zu ziehen).
Vergebung bedeutet nicht, sich klein zu machen (im Gegenteil, denn der Schwache kann gar nicht vergeben).
Vergebung bedeutet nicht, sich dem Täter zu unterwerfen (sondern im Gegenteil die eigene Macht, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zurückzugewinnen).
Vergebung bedeutet nicht, dem Übeltäter zu sagen, dass die Vergangenheit nicht mehr wichtig sei.
Vergeben bedeutet nicht, dass wir die Vergangenheit ignorieren (doch wir geben ihr eine neue Bedeutung).
Vergebung bedeutet nicht, mit dem Übeltäter die besten Freunde zu werden (sondern manchmal ist es wichtig sich zu trennen).
Vergebung bedeutet nicht, sich die Realität zu verkennen, dass man vielleicht noch mit Schmerzen leben muss (weil man eben verletzt wurde und wir und die Wunden Zeit zu Heilung brauchen).
Was passiert unter Umständen, wenn man nicht vergibt?
Mit negativen Emotionen haben wir einen Tunnelblick. Wir können nicht klar sehen, weil unser logisches Denken blockiert ist. So erschaffen sich Menschen, die nicht vergeben ein eingeschränktes Leben.
Nicht zu verzeihen kann krank machen. Man belastet sich selbst und andere.
Wenn wir unser Essen nicht oder schlecht verdauen, bilden sich Ablagerungen, Schlacken und Toxine.
Und genauso, wie wir unser Essen vollständig verdauen müssen, so müssen wir auch all unsere geistigen Eindrücke verdauen, das heißt in konstruktive positive Elemente zerlegen.
Und wenn wir unsere negativen Eindrücke nicht verarbeiten, dann bilden sich ebenfalls Gifte und werden wir krank. Genauso, wie wir unser Essen verdauen müssen, so müssen wir auch alle mentalen Eindrücke verdauen.
Wenn wir Dinge in uns hineinfressen, dann muss das irgendwo hin. Für unsere groben Gifte haben wir die Leber und die Nieren.
Und für das Ausreiten mentaler Gifte besitzen wir unser klares Denken, den Verstand, das Verzeihen und die Vergebung.