August 17

( Wörter)

Jesus und Vergebung: Ein Weg zur spirituellen Heilung


Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. 

Für Christen weltweit ist diese Zeile aus dem Vaterunser ein zentraler Aspekt ihres Glaubens. Dieses Gebet – gesprochen während des letzten Abendmahls der Schüler Jesu mit ihrem Meister – repräsentiert das Herzstück der christlichen Ethik: die Vergebung.

Die Prinzipien der Vergebung sind nicht nur spirituell wertvoll, sondern haben auch eine ganz praktische Komponente. Vergebung besitzt eine therapeutische Wirkung, die unser ganzes Leben bereichern kann.

Jesus Christus lehrt die Kraft der Vergebung

Er betonte, dass  genauso, wie wir Vergebung von Gott erbitten, wir auch unseren Mitmenschen vergeben sollten. Dieser Akt der Vergebung bietet den Schlüssel zu innerem Frieden und echter Freiheit. 

Das Thema »vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern« ist daher nicht nur ein Gebet, sondern auch eine Lebensphilosophie. Sie lehrt uns mit Mitgefühl zu handeln, selbst wenn wir mit Ungerechtigkeit konfrontiert sind.

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Praktische Lebenshilfe und Vervollkommnung als Menschen

Niemand solle den »ersten Stein werfen« und wir sollten »nicht urteilen, um nicht selbst verurteilt zu werden«. Stattdessen sollten wir uns besser um den »eigenen Balken in unserem Auge« kümmern.

Ganz praktisch bedeutet das, dass wir an unserer eigenen Heilung arbeiten und uns darum bemühen uns charakterlich, emotional und spirituell weiterentwickeln.

Anstatt folglich mit dem Finger auf andere zu zeigen und die eigenen Themen auf andere zu projizieren, lautet die Anweisung »vor der eigenen Haustür zu kehren«.

Diese moralisch-ethischen Lehren finden wir auch bei Konfuzius und LaoTse und sie gipfeln in der sogenannten Goldenen Regel, d. h. »andere Menschen so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen«.

Vergebung, Mitgefühl und Frieden

Jesus' Botschaft der Vergebung spricht uns alle an – unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse oder Kultur.

Es ist ein universelles Thema, das den Kern unserer Menschlichkeit berührt und uns anleitet, mehr Harmonie und Verständnis in unserer Welt zu schaffen. Wenn wir uns selbst verbessern, schaffen wir auch eine bessere Welt.

Vergebung macht kein Unrecht zu Recht – das ist grundsätzlich wichtig zu verstehen – doch sie bringt das Thema (das Unrecht, das Trauma, das Verbrechen) auf eine ganz neue Ebene. Sie fordert uns auf tiefer zu blicken und die Spirale der Vergeltung und des Leids zu verlassen. 

Schuld und Unschuld

Schuld und Vergebung sind zwei Seiten derselben Medaille. Sie gehen Hand in Hand und sind ein wesentlicher Bestandteil unserer spirituellen Reise.

Während Schuld und Täterrolle das Bewusstsein (das geistige Milieu, die Einstellung) für unser Fehlverhalten darstellt, bietet die Vergebung die Möglichkeit, von dieser Last befreit zu werden und auf den Pfad der Heilung und des Wachstums zurückzukehren.

Verständnis und Umsetzung der Botschaft »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern« kann eine kraftvolle Transformation, eine Wandlung zum Besseren in unserem Leben bewirken und uns auf einen Weg voller Frieden, Liebe und Mitgefühl führen.

Die Vergebung, die wir gewähren und die wir von Gott erhalten macht uns unschuldig.

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Vergebung in der Bergpredigt

In der Bergpredigt (Matthäus 5-7) legt Jesus den Kern seiner Lehre dar, darunter auch das zentrale Thema der Vergebung. Er fordert seine Anhänger auf, sich von Groll, Hass und Vergeltung zu lösen und stattdessen Vergebung und Nächstenliebe zu üben. Jesus betont, dass Vergebung nicht nur eine Tugend ist, sondern eine Voraussetzung für die Vergebung durch Gott: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.“ (Matthäus 6:14).

Diese Passage macht deutlich, dass Vergebung als ein Akt der Nächstenliebe und des Glaubens unerlässlich ist, um in Harmonie mit Gott und den Mitmenschen zu leben.

Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen

Ein weiteres zentrales Element der Bergpredigt ist Jesu Aufruf, sogar die Feinde zu lieben: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet.“ (Matthäus 5:44-45). Diese revolutionäre Aufforderung hebt die christliche Ethik auf ein radikales Niveau und fordert die Gläubigen auf, über den normalen menschlichen Instinkt von Rache und Vergeltung hinauszuwachsen.

Jesus lehrt, dass wahre Liebe keine Grenzen kennt und dass Vergebung, selbst gegenüber den Feinden, der Weg zur echten inneren Freiheit und Frieden ist.

Urteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet

„Urteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet.“ (Matthäus 7:1) – Mit dieser Ermahnung ruft Jesus zur Barmherzigkeit und Demut auf. Statt andere zu verurteilen und ihre Fehler anzuprangern, fordert er seine Anhänger auf, sich ihrer eigenen Fehler bewusst zu werden und diese in den Vordergrund zu stellen.

Vergebung beginnt damit, das eigene Unvermögen und die eigenen Fehler anzuerkennen, bevor man andere verurteilt. Diese Haltung fördert nicht nur Frieden und Harmonie, sondern schützt auch davor, von Gott auf die gleiche Weise verurteilt zu werden.

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie

Im Johannes Evangelium (Johannes 8:7) finden wir die berühmte Episode, in der Jesus eine Frau vor der Steinigung rettet, indem er sagt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“ Diese Worte erinnern daran, dass niemand perfekt und ohne Sünde ist, und dass alle Menschen der Vergebung bedürfen.

Jesus betont hier die Notwendigkeit, Barmherzigkeit über Rache zu stellen und den Mitmenschen mit Mitgefühl zu begegnen. Vergebung wird dadurch zu einem Akt der Gnade, der das Leben eines Menschen verändert.

Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders

„Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7:3). Mit dieser bildlichen Sprache fordert Jesus dazu auf, Selbstreflexion über die Fehler anderer zu stellen. Bevor man andere kritisiert oder verurteilt, soll man zuerst auf seine eigenen Schwächen und Verfehlungen achten.

Diese Lehre zielt darauf ab, ein Verständnis für die menschliche Fehlbarkeit zu entwickeln und die Bedeutung von Vergebung sowohl gegenüber anderen als auch sich selbst zu erkennen. Es ist eine Einladung, die innere Arbeit der Selbsterkenntnis und Vergebung zu leisten, bevor man andere beurteilt.

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Vergebung als Weg zur Heilung

Vergebung ist nicht nur ein Akt der Gnade, sondern auch ein Weg zur Heilung. Durch das Loslassen von Groll und Schuld können wir inneren Frieden finden und unsere Beziehungen zu anderen Menschen und zu Gott vertiefen.

Vergebung kann das ganze Leben verändern und zum Guten wenden

Vergebung hat die Macht, uns von der Last der Schuld zu befreien und unsere Seelen zu heilen. Sie öffnet den Weg zu einem Leben in Frieden, Freude und innerer Freiheit.

Vergebung als essenzieller Bestandteil des christlichen Glaubens

Vergebung ist ein zentraler Aspekt der Lehren Jesu und ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. Sie befähigt uns, über uns selbst hinauszuwachsen, Frieden zu finden und ein Leben in Harmonie mit Gott und unseren Mitmenschen zu führen.

Studien und wissenschaftliche Untersuchungen

1. “The Sermon on the Mount A Theological Interpretation” 

Davies, W.D. (1966), Harvard University Press. Diese Arbeit bietet eine tiefgehende theologische Analyse der Bergpredigt und ihrer Bedeutung im christlichen Denken.

2. “Forgiveness, Health, and Well-Being: A Review of Evidence for Emotional Versus Decisional Forgiveness, Dispositional Forgiveness, and Reduced Unforgiveness”

Worthington, E.L., Witvliet, C.V., Pietrini, P., Miller, A.J. (2007), Journal of Behavioral Medicine. Diese Studie untersucht die Auswirkungen von Vergebung auf körperliche und emotionale Gesundheit.

3. “Forgiveness: A Meta-Analytic Review of its Health and Psychosocial Benefits”

Wade, N.G., Hoyt, W.T., Kidwell, J.E., Worthington, E.L. (2014), Journal of Counseling Psychology. Die Metaanalyse zeigt, wie Vergebung mit verschiedenen positiven gesundheitlichen Outcomes verbunden ist.

4. “The Power of Forgiveness: Understanding and Enhancing Your Ability to Forgive” 

Enright, R.D., Fitzgibbons, R.P. (2000), American Psychological Association. Dieses Buch bietet eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung der Prozesse und Vorteile der Vergebung.

5. “Forgiveness, Mental Health, and Well-Being in Different Age Groups: A Cross-Sectional Study”

Toussaint, L., Shields, G.S., Dorn, G., Slavich, G.M. (2016), Aging & Mental Health. Diese Studie untersucht die Beziehung zwischen Vergebung und Wohlbefinden in verschiedenen Altersgruppen.

6. “Forgiveness and Reconciliation: Theory and Application”

Enright, R.D., & North, J. (1998), Oxford University Press. Diese Quelle untersucht die psychologischen und theologischen Grundlagen der Vergebung und ihre Anwendung in der christlichen Praxis.

7. “Forgiveness in Christian Ethics”

Bash, A. (2007), Cambridge University Press. Ein umfassendes Werk, das die ethische Dimension der Vergebung in der christlichen Tradition beleuchtet.

8. “Theology of Forgiveness”

Jones, L.G. (1995), Abingdon Press. Dieses Buch behandelt die theologische Bedeutung der Vergebung im Christentum und ihre Rolle im Heilungsprozess.

9. “Forgiveness and Christian Ethics”

Swinton, J., & Mowat, H. (2006), SCM Press. Diese Arbeit untersucht, wie die christliche Lehre der Vergebung in ethische und pastorale Praxis umgesetzt wird.

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Öffne Dein Tor zur inneren Freiheit

Vergebung ist oft nicht leicht und geht nicht über Nacht, doch mit diesen sieben Schritten kannst Du wieder glücklich weden. 

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Über den Autor

Ulrich Emil Duprée ist internationaler Buchautor und erfolgreicher Kursleiter. Seine zurzeit 11 Bücher erscheinen in bis zu 16 Sprachen. Ho'oponopono, das hawaiianische Vergebungsritual« wurde schon über 250.000 mal deutschsprachig verkauft und gilt bereits heute als eine Art Klassiker.

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